Im Flügelschlag der Zeit geboren,
Ein Schmetterling, so zart, so klein,
Mit seidenhauch in Morgenfarben,
Erwacht er, um zu sein.
Er schlüpft aus seiner engen Hülle,
Entflieht der Raupe Dunkelheit,
Und in des Lichtes weite Fülle,
Bereit für seine kurze Zeit.
Sein Leben, ach, ein flücht’ges Spiel,
Von Winden sanft getragen,
Doch jede Blüte, die er küsst,
Bewahrt er in den Schatten seines Tags.
Er tanzt im Sonnenstrahlen-Gleise,
So frei von Erdenschwere,
Ein Wesen zwischen Zeit und Ewigkeit,
In seiner Flügel Leichtigkeit.
Ein Tag, er mag ein Leben sein,
In des Schmetterlings kurzer Pracht,
Und doch, in jeder Sekunde klein,
Liegt eine Ewigkeit an Macht.
Da hat der Tod nicht finst’re Stärke,
Denn Schönheit, die der Flügler zeugt,
Ist unsterblich als die Sternenferne,
Die auch sein kurzes Dasein beugt.
So schwebt er, unvergänglich rein,
In stiller Luft, der Schmetterling,
Und lehrt uns, ohne Furcht zu sein,
Die Kostbarkeit des Augenblicks.
Denn auch das kürzeste der Leben,
Ist voller Tiefe, Sinn und Glanz,
Und Schiller mag uns Weisheit geben,
Das jedes Leben zählt – im Flügeltanz.