zwei Gesichter

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24.02.2024 | 14:30h
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17.05.2024 | 21:36h
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In den finst’ren Schatten meiner Seele tief,
verbirgt sich’s, das Monster, das in mir schlief.
Mit zwei Gesichtern, trügerisch fein,
lässt mich allein mit meinem Schein.

Von außen leuchtet’s mild und rein,
doch in mir drin, da tobt der Pein.
Das andere Antlitz, scheu und wild,
es kämpft und ringt, von Ängsten mild.

Ach, welch ein Kampfbild in mir drinnen,
möcht Frieden suchen, Liebe gewinnen.
Doch dieser Zwiespalt, bitt’re Qual,
zieht mich hinunter, wieder mal.

So tanz’ ich auf des Lebens Bühne,
das Lachen oft gezwung’ne Mühe.
Doch weine ich im Stillen leis’,
verborg’ner Schmerz, mein stetig’ Geiß.

Verzeih, o Welt, mein falsch’ Gesicht,
erkenn’ den Schmerz, der in mir spricht.
Denn das Monster, tief in mir,
ist auch ich, und fleht nach dir.

Im Spiegel blick’ ich, wen zu seh’n?
Ein Ungeheuer oder steh’n
zwei Seelen, die im Zwist verharren,
die, ach so schwer, sich selbst entlarren?

Gebt acht, dass euch nicht selbst entgleitet
Das wahre Ich, das stets bestreitet
den Schein zu wahren, lacht und weint,
und in die Zerrissenheit sich neigt.

O mögen sich die Masken lösen,
und sanft in Wahrheit sich erschließen.
Dass das Monster in mir, gar nicht finster,
findet Frieden, wird zum Flüster’n.

In tiefster Seelenschicht verborgen,
erwacht die Hoffnung neu am Morgen:
Dass beide Gesichter, die ich trag’,
vereint im Licht des Tages mag.

 

 

unserer innerer Kampf zwischen verborgenen Monstern und äußerlicher Scheinmoralität ringt das lyrische Ich nach Authentizität und innerem Frieden, hoffend auf Verschmelzung seiner zerrissenen Selbst und Erlösung im wahren Ich

 

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meine Gedichte sind das Echo meiner Existenz, ein stummer Schrei, der in der Stille widerhallt und dennoch im Lärmen des Alltags seine Bedeutung nicht verliert....

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