Perfekt verschwindet die Zeit wie Nebel im Licht des Morgens,
sie schleicht, entflieht, unaufhaltsam durch leise Drehungen des Lebens.
Mit jedem Atemzug, jedem flüchtigen Moment,
verwebt sie Geschichten, leise, still, doch beständig und vehement.
Oh süße Stille, Ruhe zart,
wo Sturm und Drang nun weichen,
des Lebens hektisch wilde Fahrt,
kommt endlich zum Erreichen.
Am Rande der Zeit, still und weit,
flüstert das Schicksal, leise das Leid.
Jede Sekunde ein Tropfen im Meer,
verloren doch ewig, so schwer.
Schnee bedeckt die Landschaft, weiß und kalt,
Wasser gefriert zu Eis, im Glanz gehalt’.
Ein heller Tag, so traurig und still,
die Welt scheint leer, ohne Will.
In den finst’ren Schatten meiner Seele tief,
verbirgt sich’s, das Monster, das in mir schlief.
Mit zwei Gesichtern, trügerisch fein,
lässt mich allein mit meinem Schein.
In den Tiefen funkelnder Seelenfenster,
Wo jeder Blick hält Geschichten gefangen.
Verliert man sich in schillerndem Gestern,
In menschlichen Augen, die Sehnsucht umspannen.
In Schatten webt der Seufzer sanft, ein Echo alter Zeiten.
O lauscht, ihr Sphären, meinem Ruf, in nächtlich stillen Weiten.
Für wen, oh frag ich, gab ich mich, sank in des Todes Arme?
Umhüllt in Schweigen, wenn der Traum entschwebt in fernen Warme.
Die Nacht umfängt die stille Frau,
am Ufer steht sie, blickt hinaus.
Der Fluss, er fließt in ew’ger Ruh’,
verbirgt Geheimnis tief im Blau.
Ein Fuchs, ich wandre einsam hier,
Gleicht meiner Seele vielfachem Tier.
Durch Wälder, Felder, Tag und Nacht,
In flücht’ger Gestalt, voll List und voll Macht.
Ein Sommertag, von Zephyr’s Hauch gewiegt,
Die Gräser wiegt er sanft, sie neigen sich geschwind.
Es träumt der Blumenpracht in Farben, schwer und sacht,
Im Tal der Träume, wo der Mensch die Ruhe findet.
Im Herzen der Unendlichkeit,
Dort, wo Stille gebiert die Zeiten,
Liegt verborgen, tief und weit,
Die Quelle, aus der wir streiten.
Im Herbst, da malt der Zeit Künstlerhand
mit feurig roten Pinselstrichen,
er fasst die Frauen, sacht und sanft
in Gold, das in den Haaren sticht.
…Gedanken, die in Seelentiefen wagen,
wo Worte wie Wellen sanft ans Ufer schlagen.
Wo Stille spricht und Lärm verweht,
im Einklang mit dem Herzschlag steht.
Drei Wächter stehn im weiten Rund,
Recken sich zum Firmament,
Halten Wacht zur stillen Stund’,
Wo der Menschheit Traum sich brennt.
Oh Lebensstrom, du ewig ruhelos’ Getriebe,
entsprungen aus des Daseins dunklem Schoß,
dich spiegelt sanft des Himmels hohe Liebe,
du Spur der Zeiten, breitest mächtig bloß.