der Mond

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24.04.2024 | 04:10h
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28.04.2024 | 18:51h
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Des Vollmonds bleiche Scheibe, hoch am Firmament entglüht,
erfüllt die Welt mit Silberglanz, der leis’ durch Nacht sich zieht.
Mit ihm erwacht ein Sehnen tief aus Herzensgrund so sacht,
und Ängste, wie in Dunkelheit, erlangen neue Macht.

O mächtiger Mond, der über uns wacht mit hellem Blick,
in dessen Licht, so abgeklärt, verbirgt sich Zauber, Glück.
Dich schauen wir empor zu dir mit offenem Sinn und Herz,
dich ehren wir, du alter Freund, in Freud und oft im Schmerz.

Doch fühl ich auch, wie Stille sich an meine Seele schmiegt,
wenn dein Gesicht, so voll und klar, durch finstre Wolken siegt.
In deinem kalten, fahlen Licht webt sich ein bindend Band,
verstrickt die Menschenseite in des Schicksals strenge Hand.

Die Sehnsucht schwebt auf deinen Strahlen, reist um Raum und Zeit,
durchwandert Räume, fern und nah, durchquert die Ewigkeit.
Sie findet kaum Ruhe, gleich den Wellen, die ans Ufer schlagen,
gepeitscht von unerbittlichen Stürmen – ein unbändiges Streben.

Die Angst, sie kriecht aus tiefen Schatten, will umhüllen mich,
doch dein Gedenken, mild und warm, spricht: Fürchte wahrlich dich?
O Mond, du hebst die Nacht empor zu deinem ewigen Thron,
verzauberst Ängste leise, dass ich träume ohne Hohn.

Bei dir, da fühle ich die Macht, des Lebens Rhythmus klar.
Du zeugst von Zeiten ohne Zahl, legst Seelentiefes dar.
So lausch ich deiner Stille nun und spür das tiefe Band,
das, unter deinem Wandel, webt die Welt in stetem Stand.

Doch ach! Wie viel Verborgenes liegt tief in deiner Bahn,
du Spiegler unsrer See kämpfend unter Sternenzelt getan.
Die Seele tanzt in deinem Schein, entblößet ihre Pracht,
hier, unterm Laufe deines Lichts, erwacht sie jede Nacht.

Erfüll mich nun mit Mut und Macht, o Vollmond hell und weise,
dass ich, wenn Dunkelheit mich ruft, zu höherem Flug mich leise.
Dass Ängste mich nicht halten fest, in Nacht nicht länger hausen,
lass mich in deinem kühlen Licht nach wahrem Wesen schauen.

Mångata

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TheSch / About Author
meine Gedichte sind das Echo meiner Existenz, ein stummer Schrei, der in der Stille widerhallt und dennoch im Lärmen des Alltags seine Bedeutung nicht verliert....

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