Ich bin wortleer, die Gefühle taub –
Ein stiller Geist, gefangen im Staub.
Wo einmal Worte wie Ströme flossen,
Ist nun die Quelle, die Muse, verschlossen.
Meine Wörter, die tanzten im Wind,
Verschwunden wie Träume vom unbeschwerten Kind.
Der Regen, er wusch sie fort aus der Zeit,
Als wäre ihre Existenz nur geliehene Leichtigkeit.
Die Worte – sie formten mein Leben, mein Sein,
In sanften Flüstern und im zornigen Schrei’n.
Nun tauche ich ein in die Stille, die Weite,
Und suche nach Silben, so zart und so leise.
Doch Stille spricht lauter, als man oft denkt,
Erzählt von Gefühlen, die Wörter einst lenkt.
So horch’ ich nun auf das, was ohne Laut schwingt,
Und finde im Wortleeren neuen Sinn, der klingt.
Mag sein, dass mancher Satz im Himmel verweht,
Doch im Herzen jedes Ton auf ewig besteht.
Ich lebe, ich fühle, bin ganz ohne Frage,
Mein Schweigen nun selbst die beredte Aussage.
So lass’ ich die Stille zu Wort nun kommen,
In einem Universum, vollkommen benommen.
Die Emotionen gebären keine neuen Wörter –
Aber sie malen jetzt Bilder, still und ungestörter.
Die Nacht umfängt die stille Frau,
am Ufer steht sie, blickt hinaus.
Der Fluss, er fließt in ew’ger Ruh’,
verbirgt Geheimnis tief im Blau.
Am Rande der Zeit, still und weit,
flüstert das Schicksal, leise das Leid.
Jede Sekunde ein Tropfen im Meer,
verloren doch ewig, so schwer.
Ein Fuchs, ich wandre einsam hier,
Gleicht meiner Seele vielfachem Tier.
Durch Wälder, Felder, Tag und Nacht,
In flücht’ger Gestalt, voll List und voll Macht.
Perfekt verschwindet die Zeit wie Nebel im Licht des Morgens,
sie schleicht, entflieht, unaufhaltsam durch leise Drehungen des Lebens.
Mit jedem Atemzug, jedem flüchtigen Moment,
verwebt sie Geschichten, leise, still, doch beständig und vehement.
In stiller Kammer, wo das Licht sich bricht,
verweilen Worte, ungehört, vertraut,
sie formen leise unser Seelenbild,
flüstern Geschichten, ungeschrieben, alt.
In den Falten ihrer Zeit, ein Märchen verweilt,
so selten wie ein Einhorn, das durch Träume eilt.
Frau, einst ein Phönix, voll Glut und prächtigem Schein,
verliert langsam die Farben, wird zum Schatten, so fein.
In den Falten meiner Seele,
so tief verwurzelt und vertraut,
da ruhst du, stille Poesie, ein Schatten
dunkel, aus der Ewigkeit gebraut.
Drei Wächter stehn im weiten Rund,
Recken sich zum Firmament,
Halten Wacht zur stillen Stund’,
Wo der Menschheit Traum sich brennt.
In den Tiefen funkelnder Seelenfenster,
Wo jeder Blick hält Geschichten gefangen.
Verliert man sich in schillerndem Gestern,
In menschlichen Augen, die Sehnsucht umspannen.
Im Herzen der Unendlichkeit,
Dort, wo Stille gebiert die Zeiten,
Liegt verborgen, tief und weit,
Die Quelle, aus der wir streiten.
Oh süße Stille, Ruhe zart,
wo Sturm und Drang nun weichen,
des Lebens hektisch wilde Fahrt,
kommt endlich zum Erreichen.
Ein Sommertag, von Zephyr’s Hauch gewiegt,
Die Gräser wiegt er sanft, sie neigen sich geschwind.
Es träumt der Blumenpracht in Farben, schwer und sacht,
Im Tal der Träume, wo der Mensch die Ruhe findet.
Im Land der Schatten, wo die Gedanken wie Blätter treiben,
Wo Pessimisten mit schwerem Blick die Stille beschreiben,
Da steht das Glas, so halb entleert, im bleichen Mondenschein,
Ein Sinnbild für die Dunkelheit, für Seelennächte rein.
Schnee bedeckt die Landschaft, weiß und kalt,
Wasser gefriert zu Eis, im Glanz gehalt’.
Ein heller Tag, so traurig und still,
die Welt scheint leer, ohne Will.
Ich bin für dich nur der Mond, nie die Sonne – stets werde ich in stiller Präsenz deine Nächte erleuchten, doch kann ich niemals den strahlenden Glanz des Tages bringenden Himmelskörpers ersetzen.