der Herbst

schedule
17.09.2022 | 22:41h
update
18.04.2024 | 21:46h
person
thesch.net
domain
thesch.net
Im Herbst, da malt der Zeit Künstlerhand
mit feurig roten Pinselstrichen,
er fasst die Frauen, sacht und sanft
in Gold, das in den Haaren sticht.
Er webt in Falten, klar, Gesichter,
wie Blätter, die sich wandeln müssen,
zeigt uns die Spur der Lebenslichter,
die stets in Wandel wir begrüßen.
Wie Äste, nackt, die Kälte schauern,
so zeigt des Alters Handgemach,
die Frauen, gestern noch im Tauern,
tragen nun des Herbstes Pracht.
Die Jugend, wild, wie Frühlingssaat,
erblüht und reift im Sommerglanz,
die Herbstzeit mahnt an späte Saat,
der Winter naht mit stillem Tanz.
Und so, wie Jahreszeiten ziehen,
vergeht des Menschen Antlitz leise,
Gefühle, die im Herzen glühen,
versiegen wie die Flüsse, eisig.
Doch schenkt der Herbst uns tieferen Sinn,
er zeigt uns, wie des Lebens Glas
lässt durch die Zeit uns sanft erspüren,
dass zerbrechlich das Fundament des Seins –
wie Laub, das fällt, im Herbsteswind,
so leicht, so sinnlich und vergänglich,
so ist das Leben, fast wie blind,
stets flüchtig, doch auch unumgänglich.
Wir schreiten fort, durch jede Zeit,
verändern uns, wie Blätterkleider,
bis uns die letzte Ruhe befreit
von des Lebens schweren Leitern.
Erkenne hierin den Kreis der Jahre
im Gesicht, das Leben spricht,
es ist der Spiegel wahrer Bahre,
traurig schön, in Dämmerlicht.
So flüstert jedes Faltenmeer,
Geschichten, tief und unergründet,
die Weisheit einer Lebenslehr’,
im Herbst des Daseins, still und gemündet.
AlternEndeGedichtHerbstJahreszeitenKreislaufNaturSchönheitSinnTransformationVergänglichkeitWandel
Anzeigen

TheSch / About Author
meine Gedichte sind das Echo meiner Existenz, ein stummer Schrei, der in der Stille widerhallt und dennoch im Lärmen des Alltags seine Bedeutung nicht verliert....

Related Posts

das LebenAMP

…Gedanken, die in Seelentiefen wagen,
wo Worte wie Wellen sanft ans Ufer schlagen.
Wo Stille spricht und Lärm verweht,
im Einklang mit dem Herzschlag steht.

die Falten der ZeitAMP

In den Falten ihrer Zeit, ein Märchen verweilt,
so selten wie ein Einhorn, das durch Träume eilt.
Frau, einst ein Phönix, voll Glut und prächtigem Schein,
verliert langsam die Farben, wird zum Schatten, so fein.

die LeereAMP

Ich bin wortleer, die Gefühle taub –
Ein stiller Geist, gefangen im Staub.
Wo einmal Worte wie Ströme flossen,
Ist nun die Quelle, die Muse, verschlossen.

Worte

In stiller Kammer, wo das Licht sich bricht,
verweilen Worte, ungehört, vertraut,
sie formen leise unser Seelenbild,
flüstern Geschichten, ungeschrieben, alt.

Im Land der Schatten…AMP

Im Land der Schatten, wo die Gedanken wie Blätter treiben,
Wo Pessimisten mit schwerem Blick die Stille beschreiben,
Da steht das Glas, so halb entleert, im bleichen Mondenschein,
Ein Sinnbild für die Dunkelheit, für Seelennächte rein.

der FuchsAMP

Ein Fuchs, ich wandre einsam hier,
Gleicht meiner Seele vielfachem Tier.
Durch Wälder, Felder, Tag und Nacht,
In flücht’ger Gestalt, voll List und voll Macht.

WerkzeugkastenphilosophieAMP

Am Rande der Zeit, still und weit,
flüstert das Schicksal, leise das Leid.
Jede Sekunde ein Tropfen im Meer,
verloren doch ewig, so schwer.

Der Fluss des LebensAMP

Oh Lebensstrom, du ewig ruhelos’ Getriebe,
entsprungen aus des Daseins dunklem Schoß,
dich spiegelt sanft des Himmels hohe Liebe,
du Spur der Zeiten, breitest mächtig bloß.

AtempauseAMP

Oh süße Stille, Ruhe zart,
wo Sturm und Drang nun weichen,
des Lebens hektisch wilde Fahrt,
kommt endlich zum Erreichen.

die EssenzAMP

Im Herzen der Unendlichkeit,
Dort, wo Stille gebiert die Zeiten,
Liegt verborgen, tief und weit,
Die Quelle, aus der wir streiten.

wir…AMP

Gewebe des Seins, gesponnen aus Zeit,
verflechten Geschichten in endloser Reih’.
In subtilem Tanze der Elemente,
rotiert das Dasein in steten Sequenzen.

die stille Frau…AMP

Die Nacht umfängt die stille Frau,
am Ufer steht sie, blickt hinaus.
Der Fluss, er fließt in ew’ger Ruh’,
verbirgt Geheimnis tief im Blau.

die Drei WächterAMP

Drei Wächter stehn im weiten Rund,
Recken sich zum Firmament,
Halten Wacht zur stillen Stund’,
Wo der Menschheit Traum sich brennt.

der Wintertag…AMP

Schnee bedeckt die Landschaft, weiß und kalt,
Wasser gefriert zu Eis, im Glanz gehalt’.
Ein heller Tag, so traurig und still,
die Welt scheint leer, ohne Will.

ein SommertagAMP

Ein Sommertag, von Zephyr’s Hauch gewiegt,
Die Gräser wiegt er sanft, sie neigen sich geschwind.
Es träumt der Blumenpracht in Farben, schwer und sacht,
Im Tal der Träume, wo der Mensch die Ruhe findet.

Anzeigen

Impressum
Verantwortlich für den Inhalt:
thesch.net
Datenschutz & Nutzungsbedingungen:
thesch.net
Mobile Webseite per:
WordPress AMP Plugin
Letztes AMPHTML-Update:
03.05.2025 - 08:52:18
Daten- & Cookie-Nutzung: