Oh Lebensstrom, du ewig ruhelos’ Getriebe,
entsprungen aus des Daseins dunklem Schoß,
dich spiegelt sanft des Himmels hohe Liebe,
du Spur der Zeiten, breitest mächtig bloß.
In deinen Fluten tanzt das Licht der Sonne,
in Tausendfachen Glanz, in heller Pracht,
gleich Diamanten auf dem Thron der Wonne,
ein jeder Strahl mit eigener Kraft bedacht.
Des Tages Auge, welches sanft erwarmet,
es bricht sich in der Welle zartem Spiel,
im Tanz der Lichter, die sich überschwarmen,
erzählt von Zeiten, welche flüchtig, viel.
So gleiten Wolken über deine Breiten,
sie spiegeln sich in deinem Angesicht,
sie ziehen fort, stets neue Wege gleiten,
dein Antlitz zeigt der Himmel klar Gedicht.
Ein Spiegel ist des Lebens Fluss, tiefgründig,
fängt jeden Regentropfen, jedes Leid,
doch hält er auch das Glück, so unumwunden,
im Strom der Zeit, voll eweger Herzensfreit’.
Die Wolken, welche dort am Firmament,
als Schatten ziehen auf deiner stillen Bahn,
sie künden stets ein morgen an, behend,
wenn sich ihr Bild im klaren Fluss gewann.
So fließe, Lebensstrom, ins weite Meer,
trag’ Sonnenlicht und Wolkenbild vereint,
und sei uns Trost, wenn schwer das Herz, so schwer,
weil stets das Licht am Horizont erscheint.
Und wandelt Nacht den Tag in dunkle Stunden,
erinnert uns dein sanftes Silberband,
dass stets ein neuer Morgen wird kunden,
im Fluss des Lebens, an des Daseins Rand.