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die Drei Wächter

Foto.Quality in Art by TheSch - die Wächter
Denn es trägt der Baum die Zeichen,
Die das Leben ewig spinnt,
Und die Träume, die nicht weichen,
Aus Sehnsucht gesponnen und umhüllt mit Wind…
Des Himmelszarte Boten, stark in ihrem Stand,
Bewegen sich im Träumen, halten fest das Land,
Sind Zeugen alter Zeiten, Hüter der Natur,
Verborgen in den Ringen liegt die Zeit, die pure.
Sie flüstern von Vergangenem, von Erdenleid und -lust,
Von jedem kleinen Wesen, das in ihren Wipfeln ruht.
Ihre Rinde birgt Geschichten, Jahr für Jahr, so unbenannt,
Stille Chroniken des Waldes, fest verwurzelt im Land.
Doch in ihren Höhen, wo die Luft wird dünn und kalt,
Tanzen Blätter, Zweige leise einen Reigen, ungestalt.
Und der Mensch, der aufblickt, fühlt sich klein und doch so groß,
Ahnt das Ewige im Flüchten, greift der Zeit entfliehend los.
Im Geäst verborgene Wesen singen von der Welt,
Die, weit über unsere Sicht, das All zusammenhält.
Dort, wo Traum und Sein verschmelzen in der Dunkelheit,
Steht der Baum, ein Zeuge Zeiten, voll Beständigkeit.
***
Drei Wächter stehn im weiten Rund,
Recken sich zum Firmament,
Halten Wacht zur stillen Stund’,
Wo der Menschheit Traum sich brennt.
Ihre Kronen, dicht und prall,
Greifen nach dem Sternenzelt,
Als ob dieses Erdenball
Hielten sie in ihrem Feld.
In das Blättermeer versunken,
Träumt das Grün von Welten weit,
Von der Tropenferne, trunknen
Lüften in der Ewigkeit.
Wispernd in des Windes Weben,
Findet Traum zu Traum sich sacht,
Erzählt von dem höh’ren Leben,
Das im Flüstern Blätter dacht.
Hin zu Mondes sanftem Scheine,
Glitzern sie im Traume fein,
Weisen uns der Sehnsucht Steine
Auf dem Pfad ins Herz hinein.
Jedem Blatt, gebettet zärtlich,
Haucht ein Traum sein Wesen ein,
Bis das Leben unerwärtlich
Webt ins große Sein das kleine.
Tief im Wurzelwerk verborgen,
Ruht des Daseins Urgedicht,
Und es endet nicht mit Morgen,
Nicht mit Schiller’s Angesicht.
Denn es trägt der Baum die Zeichen,
Die das Leben ewig spinnt,
Und die Träume, die nicht weichen,
Sind aus Sehnsucht Kind und sind…
Des Himmels zarte Boten, stark in ihrem Stand,
Bewegen sich im Traume, halten fest das Land.
Der Baum trägt ewige Lebenszeichen, umhüllt von Traum und Sehnsucht. Er ist Bote des Himmels, Zeuge der Zeit und Hüter der Natur. In seinen Ringen ist die Vergangenheit verborgen, und seine Rinde erzählt stille Geschichten. In seiner Höhe tanzen Blätter und Zweige im Wind, während verborgene Wesen im Geäst die Einheit des Universums besingen. Der Baum steht als beständiges Symbol der Verbindung zwischen Traum und Wirklichkeit.

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